Eine ausverkaufte Herbert-Adam-Halle, 60 Minuten spannender Handball, hitzige Stimmung – das letzte große Derby des TuS Altenheim war aufgrund der BWOL-Zugehörigkeit und Corona gefühlt eine Ewigkeit her. Mit umso mehr Spannung wurde die Partie der Aldner gegen den Lokalrivalen vom HTV Meißenheim erwartet – und sie hielt, was der Tabellenstand und die bisherige Saison versprachen.
Eine Schrecksekunde gab es für die Gastgeber schon vor Anpfiff: Torhüter Kevin Wilhelm signalisierte beim Warm-Up Schmerzen im hinteren Oberschenkel. Nach Behandlung wurde klar: an einen Einsatz im Duell mit seinem Heimatverein war nicht zu denken, der Aldner Schlussmann konnte kaum auftreten und war auch nach dem Spiel nur auf Krücken zu sehen. Eine Diagnose steht noch aus, wir hoffen für Kevin auf einen schnellen Heilungsverlauf und eine baldige Rückkehr zwischen die Pfosten.
Das Tor hütete somit Lukas Schäfer. Den furiosen Start in die Partie konnte jedoch auch er nicht verhindern. Das 3:3 nach nur vier Spielminuten mit rasant schnellen Angriffen machte deutlich, wie gierig beide Teams auf das Spiel waren. Die Spezialistenwechsel auf beiden Seiten konnten dem enormen Offensivdruck keine Paroli bieten und so startete das Derby gleich mit einem Feuerwerk. Schäfers Siebenmeterparade gegen Jannik Hasemann bremste dann den Spielfluss etwas, sodass das 8:6 nach 15 Spielminuten einen für beide Abwehrreihen freundlicheren Spielverlauf darstellte. Bis zur Halbzeit konnte der TuS die 2-Tore-Führung halten, in die Kabinen ging es mit 15:12. Vor allem Altenheims Schlussmann Lukas Schäfer war es zu verdanken, dass der HTV nicht näher heran kam.
Meißenheim, das auf dem Feld überwiegend ohne den angeschlagenen Spielertrainer Christoph Baumann auskommen musste, gab jedoch nicht auf und erzielte nach 43 Spielminuten den 21:20-Anschluss durch den sicheren Siebenmeterschützen Max Zürcher. In der potentiell spielentscheidenden Phase zeigten dann beide Teams offensive Unsicherheiten bei gleichzeitiger defensiver Stabilität: Zwischen der 43. und der 48. Spielminute gelang keinem Team ein Treffer, etliche Angriffe verliefen im Sand. Nachdem man sich wieder fing und Altenheim sich durch den immer wieder erfolgreichen Gerry Sutter auf 24:21 absetzen konnte (52.), musste Manuel Schnurr nach seiner dritten unglücklichen Hinausstellung auf der Tribüne Platz nehmen (54.). Meißenheim nutzte die Überzahl, kam jedoch nicht näher als 26:24 heran (55., Hasemann). Im Gegenteil: Janis Waldmann, der seine gute Form der letzten Wochen bestätigte, erzielte mit einem Doppelschlag das 28:24 gute drei Minuten vor der Schlusssirene. Auch die finale Auszeit der Gäste brachte nicht mehr den gewünschten Effekt – Altenheim gab über 45 Minuten lang die Führung nicht aus der Hand und siegte schlussendlich verdient mit 30:26. Auch die Idee von HTV-Ersatztrainer Nico Baumann, der für den verreisten Ex-Altenheimer Luca Barbon einsprang, die Seiten bei der Platzwahl zu wechseln, um die rechte Angriffseite des TuS zu ermüden, zeigte keine Wirkung; Dennis Ammel und Gerry Sutter erzielten alleine in der Schlussviertelstunde sieben Treffer.
Nach Abpfiff blieben neben den zwei Punkten auch die Derbysieger-Rufe fest in Altenheimer Hand, was der Bar der zweiten Mannschaft noch mehr gute Stimmung einbrachte. Der verdiente Sieg über den Lokalrivalen wurde ausgelassen gefeiert.
Für den TuS aktiv: Wilhelm, Schäfer, Henke – Sutter 13/4, Teufel, Ammel 3, Mattes, Gieringer, Heitz, Biegert 1, Weidtmann, Lehmann 6, Schnurr, Waldmann 6
Verwarnungen: Schnurr (7.), Teufel (16.)
Hinausstellungen: Schnurr (7., 17., 54.), Sutter (28., 43.), Ammel (37.)
Disqualifikation: Schnurr (54.)