Historie & Tradition

GRÜNDUNG DES TURNVEREIN ALTENHEIM
Am 11. Februar 1912 fand in der Bahnhofsrestauration eine Versammlung statt; zwecks Gründung eines Turnvereins.
es wurde beschlossen hier einen Turnverein unter dem Namen „Turnverein Altenheim“ zu gründen.

In den Turnrat wurden gewählt:

2. Vorstand:           Jakob Anselm, Blechner (217)
1. Turnwart:           Robert Armbruster, Uhrmacher (276)
2. Turnwart:           Michael Dürr, Schneider (967)
Schriftführer:          Johannes Fritsch, Glaser (1712)
Kassierer:              Wilhelm Haas, Konditor (1983)
1. Beisitzer:            Theobald Maier, Restaurateur (3586)
2. Beisitzer:            Georg Leicht, Metzger (3201)
3. Beisitzer:            Joh. Jakob Strosack, Bäcker (5466)
1. Zeugwart:           Albert Leicht (3202)
2. Zeugwart:           Karl Haas (1982)

In 100 Jahren Vereinsleben hat sich ganz schön viel ereignet. Mit einem Rückblick rund um Turnen, Sport und Spiel kommen bei dem ein oder anderen bestimmt Erinnerungen zurück an große Ereignisse …
Die Nummern in Klammer z. B. (217) beziehen sich auf das Altenheimer „Ortssippenbuch“, wo man Familienstammbäume detailliert nachschlagen kann.
Vielleicht waren auch Sie dabei? Viel Spaß beim Lesen!

1914: Hervorragende Erfolge bei verschiedenen Gauwettkämpfen und das intensive Wirken der Vorstandschaft ließ bereits 1914 den Verein von ursprünglich 98 auf 157 Mitglieder anwachsen.

1919: Sofort nach Kriegsende wurde der Turnbetrieb wieder aufgenommen. Bei der ersten Generalversammlung erfolgte die Wahl von Jakob Anselm (217) zum Ersten und Theobald Maier (3586) zum Zweiten vorstand. Auch wurde beschlossen für alle aktiven eine Unfallversicherung abzuschließen.

1920: Am 06. August verstarb plötzlich der 1. Vorsitzende Jakob Anselm. In der Generalversammlung am 02. Oktober wurde Hauptlehrer Hermann Volz (5755) zu seinem Nachfolger gewählt. Dem neuen Zeitgeist und den Reformbewegungen auf vielen Gebieten der Gesellschaft entsprechend wurde das Frauenturnen immer mehr gefördert: Eine erste Damenriege wurde am 26. April beim „turnverein altenheim“ ins leben gerufen.

1921: Das „erste Schülerturnfest“ in Altenheim findet statt.

1922: Vom 13. – 15. Mai feierte der Verein sein 10-jähriges Jubiläum mit Gesang und Turndarbietungen. Leider verlor der Verein seinen Schriftführer Albert Rinkel (4508) am 3. September durch einen tödlichen Unfall bei einem Radrennen, was die Vorstandschaft zum Anlass nahm, eine „Vereinsunterstützungskasse“ anzulegen.

1923: Nachfolger von Albert Rinkel wurde Wilhelm teufel (5629). In einer Sitzung legte der Verwaltungsrat fest, dass die „Restauration“ offiziell als Turnlokal und die „Germania“ als Vereinslokal anerkannt wurden.

1924: Am „Kreisturnfest“ in Konstanz war der „Turnverein Altenheim“ mit den zweitmeisten Personen anwesend. Als hervorragende Turner traten dabei Ernst Fink (1403), Wilhelm Fink (1402)
und Ernst Fritsch (1719) hervor. Sie kehrten mit Siegerkränzen und Urkunden heim.

1925: Die „Fahnenweihe“ am 24. Mai war ein großes Ereignis in der Geschichte des Vereins. Die Turngemeinde Offenburg und der Turnverein Meißenheim standen pate. In der Presse wurde dieses Ereignis mit einem zweispaltigen Bericht gewürdigt.

1926: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte wurde das „Deutsche Sportabzeichen“ abgelegt.

1927: Das erste im Protokollbuch erwähnte Handballspiel (Großfeld) fand an Pfingsten zwischen dem „Turnerbund Rastatt“ und dem „Turnverein Altenheim“ statt.

1932: 20-jähriges Gründungsfest am 18. September. Es erhielten aus diesem Anlass die Gau-ehrennadel der 1. vors. Hermann Volz (5755), der 2. vorsitzende Wilhelm Haas (1983), Oberturnwart Michael Dürr (967) und Ehrenturnwart Jakob Geib (1778).

1934: Die politische Führung bestimmte weitgehend die Ausübung und Tätigkeit innerhalb des Vereins.

1937: Auf Beschluss lösten sich die beiden Vereine „Radfahren“ und „Athleten“ auf und schlossen sich dem „Turnverein Altenheim 1912“ an. Der Verein feierte am 22./23. Mai sein 25-jähriges Bestehen.

1938: Besuch des „Deutschen Turnfestes“ in Breslau von 13 Turner/-innen. Hier endet das erste handschriftlich geführte Protokollbuch – der Zweite Weltkrieg hatte begonnen.

1946: Die französische Militärregierung hatte nach Ende des Zweiten Weltkriegs alle Sportvereine aufgelöst. Am 16. Juni wurde eine Neugründung im „Bahnhofssaal“ notwendig. Da in einem Ort nur ein Sportverein genehmigt wurde, wurde dieser unter dem namen „Sportverein Altenheim“ neu ins leben gerufen. Erster Vorsitzender wurde Otto Schöpke (5064). Am 23. Juli verstarb 62-jährig der langjährige Vorsitzende Oberlehrer Volz. Eine „Damenhandball“ Mannschaft sowie eine „Leichtathletik“-abteilung wurden gegründet.

1947: Am 18. Februar wurde die Neugründung des Vereins offiziell durch die Militärregierung genehmigt. Auf deren Anordnung musste der Vorsitzende Otto Schöpke sein Amt im Juli niederlegen.
David kopf (2951) übernahm kommissarisch bis zur nächsten Neuwahl. Handballspiele konnten wieder durchgeführt werden. Eine Fußballmannschaft wurde gegründet.

1948: Neuer Vorsitzender wurde Paul Wisner. Gründung einer „Schwerathletikabteilung“. Ein Handball- sowie Fußballturnier fanden bei den Mitgliedern Freude und großen Anklang.

1949: In diesem Jahr gab es erneut einen Vorstandswechsel, der allerdings für einen langen Zeitraum der letzte sein sollte. der aus Kriegsgefangenschaft heimgekehrte Ernst Hügel (2417), der „Schuh Ernst“ – wie er überall genannt wurde – übernahm das Amt des 1. Vorstandes.

1951: Einweihung des erweiterten Sportplatzes.

1952: „Kreisjugendfest“ der Schwerathletik im Festgarten bei der „Linde“ – der zum Treffpunkt der Dorfjugend wurde. Ein großer Festumzug bewegte sich durch die Straßen von Altenheim.

1953: Nachdem die Militärregierung wieder mehrere Sportvereine zuließ, lösten sich die „Fußball- und Schwerathletikabteilung“ auf und kehrten wieder zur Selbständigkeit zurück, wie sie in den 20er-Jahren gegründet wurden. Ernst Hügel beantragte die umbenennung des Vereins in „Turn- und Sportverein Altenheim“.

1959: Im Protokollbuch ist ein interessanter Vermerk zu finden: Der Verwaltungsrat beschloss, dass in Zukunft die Spieler (Handball) ihre Strafen selbst bezahlen müssten.

1961: Auf Initiative von Karl Leibiger (3192) wurde eine „Faustballabteilung“ ins leben gerufen.

1962: In diesem Jahr konnte der Verein auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblicken. Zu diesem Jubiläum wurde zum ersten Mal eine „Nikolausfeier“ der Turnabteilung in der in diesem Jahr fertig gestellten neuen Turnhalle durchgeführt. Alle Turngruppen beteiligten sich an einem bunten Programm, bevor der Nikolaus den Kindern eine Geschenktüte überreichte, die von der Firma „Koch“ gestiftet worden war.
Der Bau der neuen Turnhalle wurde durch viel Eigenleistung der Altenheimer Sportler möglich.

1963: Bei den Neuwahlen stellte sich Ernst Hügel nicht mehr als erster Vorstand zur Verfügung. In dieses Amt wurde Hans Strosack (5486) gewählt. Ernst Hügel übernahm das Amt des 2. Vorstandes.

1964: Die Gemeinde stellt dem Verein ein neues Gelände für einen Sportplatz hinter dem Fußballplatz zur Verfügung.

1965: Bei den Neuwahlen 1965 gab Hans Strosack sein Amt als erster Vorsitzender wieder ab. Als neuer („alter“) erster Vorstand erklärte sich Ernst Hügel nochmals bereit, das Amt zu übernehmen, und Hermann Mild (3827) übernahm zusätzlich zu seinem Amt als Handballabteilungsleiter den zweiten Vorsitz.

1970: Am 21. Juni hatte der Tus 1.855 Kinder beim „Gauturnfest“ zu Gast. 200 helfer waren im Einsatz, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

1972: 60. Geburtstag des Vereins in Verbindung mit einem „Schülergauturnfest“ bei dem 2.000 Kinder teilnahmen. In diesem Rahmen fand die Einweihung des neuen Sportplatzes statt.

1973: Durch den Zusammenschluss der Ortsteile wurde die neue Gemeinde „Neuried“ gegründet und Hermann Mild (3827) zu deren Bürgermeister gewählt.
Aus diesem Grund legte er sein Amt als Handballabteilungsleiter nieder, sein Nachfolger wurde Werner Fischer (1603).

1974: Nach insgesamt 23-jähriger Tätigkeit als 1. Vorstand trat Ernst Hügel 1974 von diesem Amt zurück. Nein Nachfolger wurde Heinz Arbogast (271), Hermann Mild gab sein amt als 2. Vorsitzender ab und wurde durch Herbert Adam (77) abgelöst.

1977: Die „Riedhalle“ in Ichenheim wird eingeweiht. Der Tus hatte im Bezirk die meisten Mannschaften gemeldet.

1978: Die 1. Handball Mannschaft der Herren ist im südbadischen Pokalendspiel und Meister der Landesliga.
Eine „Frauen-Gymanstikgruppe“ wird eröffnet. Die Jugendturner unter Oberturnwart Rudi Schweinfurth (5128) schafften den Aufstieg in die A-Klasse und waren berechtigt, an den südbadischen Meisterschaften teilzunehmen.

1979: Die neue „Mehrzweckhalle“ in Altenheim bietet verstärkte Trainingskapazitäten. Willi Marx (3449) und Walter Wohlschlegel (5956) spenden das Material für eine Zusatztribüne.

1980: Die „Nikolausfeier“ findet zum ersten Mal in der „Mehrzweckhalle“ statt. Mit einem ansprechenden Programm wurden die Besucher in der vollbesetzten Halle bestens unterhalten. Herbert Adam tritt als 2. Vorsitzender zurück, Peter Heuken (2252) übernimmt sein Amt.

1981: Die Handballnationalmannschaft führte unter Trainer Vlado Stenzel im November einen Trainingslehrgang in Altenheim als Vorbereitung für die WM 1982 durch, wobei 2 Länderspiele gegen Rumänien in Offenburg und Ichenheim ausgetragen wurden.

1982: Der Verein feiert sein 70-jähriges Jubiläum. Es wird eine „Seniorengruppe“ gegründet.

1983: In der Generalversammlung wurde beschlossen, den Verein in das Vereinsregister als „e.v.“ eintragen zu lassen und die Mitglieder edv-mäßig zu erfassen.

1984: Einen besonderen Erfolg für die Turnabteilung erzielte Klaus Arbogast (271). Beim Landesturnfest in Singen gewann er den Wahlwettkampf der männlichen B-Jugend unter 664 Teilnehmern in seiner Wettkampfklasse und kehrte als Turnfestsieger zurück. sehr guten Zuspruch findet die neue „aerobic-Gruppe“.
Die 1. Mannschaft der Herren spielt gegen die Nationalmannschaft der Brd. Am 20. Oktober findet das 1. „Herbstfest“ statt. Der Handballreport erscheint wöchentlich im Amtsblatt.

1985: Das „Riedturnfest“ findet in Altenheim statt, die Vereine loben die hervorragende Organisation.

1986: „1. internationales 1986 Rheinauenturnier“ mit 54 Mannschaften war ein großer Erfolg. 500 Übernachtungen galt es zu besorgen. Das „1. Ortsturnier“ wurde durchgeführt sowie Großfeldspiele „Vorderdorf : Hinterdorf“ und eine Traditionsmannschaft gegen eine AH-Riedauswahl fanden anklang.
Karl-Heinz Jund (6505) – besser bekannt als „Charly“ – tritt in die Fußstapfen von Werner Fischer als Abteilungsleiter Handball.

1989: Die Herren 1 steigen nach mehreren Anläufen unter Trainer Josef Obert wieder in die Oberliga Südbaden auf.

1993: Um eine spielstarke und schlagkräftige Jugend zu haben, wurde mit Meißenheim im männlichen Jugendbereich eine Spielgemeinschaft (SG) gebildet. Die A-Jugend dieser SG wurde unter Trainer Karl-heinz Jund südbadischer Meister.

1996: Anlässlich des 10. „Rheinauenturniers“ spielen die Herren 1 in einem Benefizspiel gegen die „78er Weltmeister“. Joachim deckarm, der seit einem Europapokalspiel mit dem „Vfl Gummersbach“ am 30. März 1979 schwerst behindert ist, ist auch mit dabei.

1997: Am 16. Oktober verstarb der langjährige Vorsitzende und Ehrenvorsitzende Ernst Hügel.

1998: Bei den Neuwahlen stellte Heinz Arbogast nach 24 Jahren sein Amt als erster Vorsitzender zur Verfügung. Zum Nachfolger wurde Peter Heuken (2252) gewählt. Zum ersten Mal wurde im Rahmen des „Rheinauenturniers“ für die bereits am Freitag anwesenden Gastmannschaften ein „Beachhandballturnier“ durchgeführt. Hierzu wurden viele Wagenladungen Sand vor die „Mehrzweckhalle“ gefahren. Im Jahr 2000 verlegte man dieses Turnier zum „Anglerheim“.

1999: Die Damen 1 steigen unter Trainer Karlheinz Wolpert (5967) in die Oberliga auf. Nachdem die männliche B-Jugend unter den Trainern Karl-heinz Jund und Patrick sterner (6829) südbadischer Meister geworden war, unterlag sie im süddeutschen Finale gegen die SG Pforzheim/ Eutingen nur durch die weniger erzielten Auswärtstreffer. Im Januar gründet Karl-heinz Leibiger (3197) die „Einradgruppe“.

2001: Am 5. Mai fand in Altenheim nach vielen Jahren wieder ein Riedturnfest statt.

2002: Karl-heinz Jund übernimmt das Amt des Damentrainers. Unter Roland Birnbreier steigen die Herren 1 in die Oberliga BW auf. Am 01. Januar wird eine „Geschäftsstelle“ gegründet.

2003: Am 18. Juni kann man den neuen „Beachplatz“ einweihen, der in Eigenleistung erstellt wurde.

2004: Gründung der „SG Ottenheim/Altenheim“ im männlichen Jugendbereich Handball. Es gibt eine neue Vereinsstruktur. Das Amt des Vorstandes wird auf 5 Vorstände und einen Präsidenten (Peter Heuken) verteilt. Die abt. „Radsport“ wird gegründet.

2005: Herren 1 werden Vizemeister und nehmen an der Aufstiegsrunde zur Oberliga BW teil; Markus Eggs übernimmt das Traineramt von Roland Birnbreier. Roland übernimmt die A-Jugend.

2006: Im weiblichen Jugendbereich wird ebenfalls eine SG mit Ottenheim eingegangen. Eine Beachhandballmannschaft „Aldner“ wird ins leben gerufen und qualifiziert sich mit ihrem Trainer Karlheinz Wolpert auf anhieb für die Deutsche Meisterschaft in Cuxhaven.

2007: Da inzwischen die meisten Rundenspiele in Altenheim stattfinden, wurde mit Unterstützung von Hans Bär (6266) und Hermann Ganter (1760) eine neue Zuschauertribüne gebaut.

2008: Der Bau eines „Tus-lagers“ hinter dem Bauhof wird in Eigenleistung gestartet. Herbert Adam stirbt am 24. Juni.

2009: Die „Mehrzweckhalle“ Altenheim wird auf Initiative des tus Altenheim in „Herbert-Adam-Halle“ umbenannt. Er hatte als Ortsvorsteher den Bau der Halle 1979 initiiert und die Idee für die Finanzierung des Projekts. Außerdem war er ein großer Förderer des Sports in Altenheim. Der Bau des „Tus-lagers“ in Eigenleistung wird vollendet. Es wird ein Klein- bus für die Jugend angeschafft.

2010: Nach 12 Jahren übernimmt Markus Holtmann das Amt des Präsidenten von Peter Heuken. Heuken war insgesamt 24 Jahre in verschiedenen Positionen für den Verein tätig.

2011: Bis zum Abriss übernimmt der Tus die alte „Riedhalle“ in Ichenheim für Trainingszwecke und verpflichtet sich für ihre Unterhaltung zu sorgen. Die Handballwoche feiert ihr 25-jähriges Bestehen, 230 Mannschaften nehmen teil.
Der wohl größte sportliche Erfolg in der Vereinsgeschichte gelang der B-Jugend der „SG Ottenheim/ Altenheim“. In der Oberliga Baden-Württemberg wurde man süddeutscher Vizemeister, was zur Teilnahme am Deutschen „Final-Four“ in Berlin. berechtigte. unter trainer Jonas eble erreichte man einen hervorragenden 3. platz.
Durch diesen Erfolg erwarb man die Berechtigung, in der laufenden saison in der neu geschaffenen „A-Jugendbundesliga Süd“ zu spielen. Unter Trainer Rudi Fritsch belegt das Team während der Jubiläumsfeier einen Platz im vorderen Mittelfeld.
Fabian Baumgart als Schiedsrichter des TuS und Sascha Wild (Elgersweier) pfeifen in der 1. Handball-Bundesliga.

Stand: 2011